Hormon- und Zyklusanalyse
Ein regelmäßiger Zyklus mit 28-tägigen Blutungsintervallen ist zu 85 – 90 % mit einer normalen Eierstocksfunktion, d. h. ovulatorischen Zyklen verbunden. Die Erhebung eines hormonellen Status ist zur Einschätzung der Eierstocksfunktion unabdingbar. Bei der Blutentnahme muss die Zyklusphase berücksichtigt werden. Diese läuft standardisiert in der frühen Eizellreifungsphase, d.h. 3.-5. Zyklustag, morgens stressfrei ab. Die Interpretation der Hormone im Rahmen des Zyklusgeschehens setzt die Kenntnis des Zyklustages, der Zykluslänge und die Kenntnis des normalen Verlaufes der einzelnen Hormone im Verlauf des Zyklus und die Beziehung zueinander voraus.
Liegt ein weitgehend unauffälliges Regeltempo vor, so ist es in der Sterilitätsdiagnostik interessant, ob es auch wirklich zum Eisprung und zur stabilen Gelbkörperphase kommt. Follikelreifungsstörungen oder Corpus-luteum-Insuffizienzen können nicht nur durch eine einzelne Blutabnahme diagnostiziert werden. Es sind mehrere Untersuchungen im Zyklusverlauf nötig. Hierbei kann die Vaginalsonographie zusätzlich zur Labordiagnostik eingesetzt werden.